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Fahrräder - Stahlrösser im Rendite­galopp

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Es war eine Karriere, die keine Höhen und Tiefen ausließ: Karl Freiherr von Drais, Sohn eines badischen Richters, schien sich zunächst nicht schlüssig zu sein, mit welcher Arbeit er seinen Lebensunterhalt verdienen sollte. Anfang des 19. Jahrhunderts unterrichtete er als Forstlehrer in Schwetzingen, später strebte er eine Festanstellung als Pädagoge an, arbeitete dann aber lieber als Forstmeister. Seine Leidenschaft gehörte freilich der Mechanik, und so war es für den Tüftler ein Glücksfall, dass er im Jahr 1811 bei vollem Gehalt vom Dienst freigestellt wurde, um fortan als Erfinder zu arbeiten. Es dauerte nur wenige Jahre, bis Karl Freiherr von Drais seine Laufmaschine – oft auch »Draisine« genannt – entwickelte und die Gesellschaft ein wenig mobiler machte.

Das Ur-Fahrrad Draisine 

Das Prinzip war einfach: Die 1817 vorgestellte Laufmaschine verfügte über ein lenkbares Vorderrad, mit dessen Hilfe sich das Gefährt im Gleichgewicht halten ließ. Der Fahrer saß auf einem hölzernen Gestell zwischen zwei Rädern und musste sich mit den Füßen abstoßen, um das Rad in Bewegung zu setzen. Das rund 30 Kilogramm schwere Laufrad kam zwar nie über eine Höchstgeschwindigkeit von 15 Stundenkilometern hinaus, dennoch hatte von Drais sozusagen das Ur-Fahrrad konstruiert.

Heute ist die Laufmaschine so viel wert wie ein teurer Sportwagen. »Wenn einem eine authentische Laufmaschine von Karl Drais angeboten wird, was einem sehr seltenen Glücksfall gleichkommt, muss man dafür je nach Erhaltungszustand zwischen 50.000 und 100.000 Euro zahlen«, weiß Sascha Kaltwasser, Schatzmeister der International Veteran Cycle Association, der zugleich im deutschen Verein historische Fahrräder aktiv ist. 

Klassiker sind preislich deutlich gestiegen

Doch längst nicht nur museale Stücke wie Laufmaschinen und die ersten Hochräder, die zwischen 1870 und 1880 auf den Markt kamen, erzielen Top-Preise. Auch die Klassiker unter den Renn- und Tourenrädern aus den 1960er- bis 1980er-Jahren sind deutlich im Wert gestiegen. »In Sammlerkreisen sieht man in den alten Fahrrädern zunehmend eine Form der Geldanlage, da die Preise der Oldtimer – wie bei Motorrädern und Autos – kontinuierlich zulegen«, sagt Georgios Velissarios, Inhaber von Rembetis Oldtimer Bicycles in Berlin. 

Teilweise werden sogar historische Ersatzteile hoch gehandelt

Die starke Nachfrage nach historischen Rädern, Fahrradrahmen und Zubehörteilen treibt mitunter allerdings schon sonderbare Blüten. So wurde vor wenigen Wochen eine Lampe von Radsonne mit drei Scheinwerfern aus den 1950er-Jahren für fast 1.000 Euro an einen Schweizer Sammler versteigert. »Das ist völlig unrealistisch«, kritisiert Velissarios. Vor allem Opel-Fahrradsammler seien mitunter kaum noch zu bremsen, wundert sich der Berliner – und berichtet kopfschüttelnd über eine bizarre ebay-Auktion: »Da hat sich jemand einen Spaß gemacht und eine alte Unterhose eingestellt, die angeblich von Opel stammte. Er wollte verdeutlichen, wie weit die Sammler gehen. Bei 900 Euro hat er den Fake abgebrochen.«

Oldtimer und Youngtimer auch unter Zweirädern 

Rennräder von Opel, einst der führende Fahrradhersteller, seien aktuell überbewertet und hätten zudem nur regionale Bedeutung, urteilt Sascha Kaltwasser. Ihm erscheinen neben den deutschen Marken Wanderer und Adler vor allem die französischen Top-Marken René Herse und Alex Singer sowie italienische Cinelli-Räder aus den 1940er- und 1950er-Jahren interessant. Für solche Oldtimer und Youngtimer unter den Zweirädern muss ein Sammler heute allerdings schon zwischen 3.000 und 4.000 Euro investieren. »Auch ein fahrbereites deutsches Vintage-Rad in gutem Zustand kann durchaus 3.000 Euro kosten«, sagt Sascha Kaltwasser – und fügt gleich einen Tipp hinzu: »Sammler sollten sich verstärkt auf dem britischen Markt umschauen, denn dort bekommt man Vintage-Räder oft ein gutes Drittel unter dem deutschen Preisniveau.« Dafür gibt es eine einfache Erklärung: Der Bestand an historischen Fahrrädern ist in Großbritannien deutlich größer als in Deutschland. Sascha Kaltwasser: »Um 1880 waren in England schon über 10.000 Fahrräder im Einsatz, in Deutschland allenfalls ein paar Hundert.«

Das Interesse an historischen Rädern wächst

Darf aber angesichts der deutlichen Preissteigerungen in den zurückliegenden Jahren weiterhin mit einer attraktiven Wertentwicklung gerechnet werden, oder droht der Oldie-Fahrradmarkt aus dem Gleichgewicht zu geraten? »Fahrräder gewinnen in ganz Europa ständig an Popularität. Das Interesse an historischen Rädern wächst und wächst«, berichtet Georgios Velissarios und verweist darauf, dass die führenden Oldtimertreffen und -messen immer stärker frequentiert würden. Regelmäßig vor der L’Eroica in Italien, der viel beachteten Rundfahrt für historische Fahrräder, steigt die Nachfrage nach sportlichen Vintage-Stahlrössern. Eine gute Gelegenheit für alle, die mit ihren zweirädrigen Oldies Kasse machen möchten. 

Vintage-Räder sollten original sein

Wer hingegen plant, in der Hoffnung auf weitere Wertzuwächse in Vintage-Räder zu investieren, sollte unbedingt auf den Originalzustand achten. »Das ist gerade in Europa sehr wichtig. Lieber original und weniger schön, als schön, aber nicht mehr original«, bringt es Sascha Kaltwasser auf den Punkt. 

Karl Drais blieb die wirtschaftliche Anerkennung seiner Innovation übrigens versagt. Immer mehr Wagner bauten seine Laufmaschine nach, außerdem war es in vielen Ländern untersagt, mit diesem Gefährt auf den Bürgersteigen zu fahren. Drais starb 1851 mittellos in einem Karlsruher Armenhaus.

Investmentkompass

Begehrte Marken: Wanderer, Adler, Opel, Mercedes, NSU, Diamant, Dürkopp, René Herse, Alex Singer, Cinelli.

Interessante Nischen: Die meisten Sammler von Vintage-Rädern konzentrieren sich auf bestimmte Segmente. Dazu gehören um Beispiel »Lightweights« aus den 1930er- bis 1960er-Jahren, Liegeräder aus den 1930er-Jahren oder auch pedalgetriebene Kleinstfahrzeuge von Charles Mochet (»Velocar«). 

Bezugsquellen: Oldtimermessen und -treffen wie Stalen Ros oder Velocipediade, konventionelle Auktionshäuser und Internet-Auktionsplattformen.

Weitere Informationsquellen: www.historischefahrraeder.de. Eine breite Palette an Fachbüchern gibt der Maxime Verlag heraus (www.maxime-verlag.de).

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